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Ajax - Sinn und Unsinn

1 C)-(iLL@

Hallo,

nachdem ich nun einige tolle Sachen mit Ajax probiert habe und den Einsatz der Methoden recht im Bild bin, stellt sich mir die Frage nach dem Sinn und Unsinn.

Den Vorteilen der Methode, nämlich schnelle Response-Zeit, geringere Serverbelastung durch das wegfallende komplette Neuladen der ganzen Seite, mehr Interaktivität und flüssigerer Bedienung stehen eine ganze Reihe Nachteile gegenüber.

1) Die lästige ActiveX-Meldung beim IE, die ist echt zum Schreien (leider sind immer noch nicht alle intelligent genug, einen richtigen Browser wie Firefox oder Opera zu verwenden)
2) Ohne Javascript geht gar nichts, Ajax kann man also 'einfach abschalten', SUMAs sagen Ajax gute Nacht, Barrierefreiheit Adé - Textbrowser lachen dich aus.
3) Der Programmieraufwand ist viel größer, bei Javascript ist allgemein bekannt, dass die Sturköpfe Netscape und Microshit mit ihren Implementationen teilweise meilenweit voneinander entfernt sind - ein und dieselbe Sache darf also zwei- oder mehrmals programmiert werden, die Tests verdoppeln sich.
4) Man kann die Seiten nicht bookmarken, außer - siehe 3) - man programmiert Bookmarks und macht Fallbacks, die das JS generieren, welches die Inhalte dann lädt. Da fühlt man sich in Frame-Zeiten zurückversetzt, nur dass die wenigstens besser indiziert werden.
5) Die Ajax-generierten Seiten kann man nicht ausdrucken, außer man macht einen Screenshot und Paste in Paint oder fotografiert mit der Digitalkamera den Bildschirm.
6) Der Zurück-Button geht nicht (!) Das widerspricht der goldenen Regel, die man von W3C gelernt hat.
7) Die Asynchronität ist oft verwirrend - man sieht nicht, was wann lädt, außer - siehe 3) - man programmiert eine entsprechende onReadyStateChange-Funktion, die irgendeine Load-Meldung anzeigt, ein winkendes Männchen darstellt, oder einen Bereich rosa einfärbt - wer weiß aber schon, wie das Laden selbst dargestellt wird? Von jedem anders?
8) Der ganze Ajax-Code muss mit der Seite geladen werden - d.h. egal ob ich nun nur etwas von der ersten Seite will, lade ich den ganzen JS-Code der kompletten Applikation.

Warum, warum sollte ich weiter Ajax einsetzen? Das kann doch nicht 'die Zukunft des Webs' sein? Ajax stellt sich mir wie ein saftig roter Apfel dar, dessen Inneres von Fäulnis und Würmern nur so durchsetzt ist. Web 2.0 - dass ich nicht lache, ich werde nicht 'upgraden'.

Von anfänglicher Euphorie nun durch Ernüchterung enttäuscht,
Rudy

Nachtrag zu Punkt1:

Microsoft hat bestätigt, in den IE7 eine native XmlHTTPRequest-Unterstützung einzubauen, also die ActiveX-Meldung bleibt in der Version erspart. Wenigstens etwas ^^

05.03.2006 20:28 | geändert: 29.04.2006 21:40

2 Jörg Kruse

Hallo Rudy,

schöne Zusammenfassung der Nachteile :)

Ich denke, ein sinnvoller Einsatz von Ajax wird sich wohl sich auch nur auf bestimmte Bereiche beschränken also z.B. Webapplikationen wie Google Mail; Was das Web 2.0 anbelangt, lässt sich dieses wohl nicht auf Ajax alleine reduzieren, da gibt es ja noch zahlreiche weitere Aspekte?

05.03.2006 23:56 | geändert: 05.03.2006 23:56

3 C)-(iLL@

Was das Web 2.0 anbelangt, lässt sich dieses wohl nicht auf Ajax alleine reduzieren, da gibt es ja noch zahlreiche weitere Aspekte?
Stimmt, ich hab den Fehler gemacht, beides über einen Kamm zu scheren und Web 2.0 auf Ajax zu begrenzen. Dann sagen wir besser: ich bleib beim alten Waschmittel und wasche die Wäsche trotzdem weiß.

Ich wollte Ajax dazu nutzen, eine komplette Website zu erstellen, weil blah - alles so toll schnell und ohne Neuladen abläuft. Zu guter Letzt, oder besser mittendrin, stellte es sich so dar, wie wenn man eine Seite komplett in Flash macht - es hat einfach zu viele Nachteile, die sich nicht von der Hand weisen lassen.

Sinnvolle Einsatzgebiete wie bei Google Suggest mag es geben, aber für ein komplettes Site-Framework, Forum, etc. ist es ungeeignet. Für einzelne Applikationen hingegen, wie das von Dir genannte GMail, die in bookmarkfähigen Seiten eingebettet sind (und meist ohne Cookies nicht wirklich gut funktionieren), ist es durchaus sinnvoll, solange man mit den Nachteilen leben kann.

Jedoch kann man aufgrund der großen JS-Abhängigkeit des Ganzen sich für wichtige Sachen, wie z.B. Buchungs- oder Kontaktformulare, nicht alleine auf Ajax verlassen, besonders wenn man barrierefrei programmieren will. Der Ajax-Trend scheint in komplettem Gegensatz zur Barrierefreiheit zu stehen, das macht es unattraktiv für den Alltagseinsatz.

06.03.2006 00:25 | geändert: 06.03.2006 00:27

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