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Brauche mal Hilfe wegen Linux: Ärger mit Speicherstick

1 Ranma (Gast)

Schon seit Jahren bin ich sozusagen am umsteigen auf Linux. Es treibt mich manchmal immernoch an den Rand der Verzweiflung. (Nicht daß andere Betriebssysteme da viel besser wären...) Letztens hatte ich Ärger mit einem Speicherstift. Da ließen sich Dateien nicht mehr löschen.

Gibt es unter Linux so etwas wie die Formatierung von Datenträgern? Das passiert zwar als Schritt bei der Installation von Linux, aber für meinen Speicherstift finde ich weder einen Konsolenbefehl noch ein Kontextmenü zum formatieren. Wenn sich Dateien nicht löschen lassen, dann ist meine Lösung bisher den Speicherstift zum Windows-System von jemand anderem zu tragen, zwecks Formatierung.

Meistens kann die Konsole, was die grafische Oberfläche nicht kann. Leider dauert es immer recht lange bis ich die passenden Befehle dafür finde. Wenn der Konsolenbefehl erst nicht funktioniert, dann hilft manchmal der Parameter --force, aber im Fall meines Speicherstiftes half nichtmal das. Stattdessen wurde nur Ein-/Ausgabefehler gemeldet. In den Namen der nichtlöschbaren Dateien kamen einige Sonderzeichen vor. Können die der Grund für das Versagen gewesen sein?

Außerdem ist beim Systemmonitor die (grafische) Anzeige für die CPU-Last verschwunden und läßt sich nicht wiederherstellen. Die Anzeige war plötzlich weg, der Hintergrund mit der Skala ist geblieben. Da stehe ich vor einem völligem Rätsel.
Ranma

16.04.2016 02:07

2 Jörg Kruse

In den Namen der nichtlöschbaren Dateien kamen einige Sonderzeichen vor. Können die der Grund für das Versagen gewesen sein?

Schon möglich.

In der Konsole kann man mit rm solche Dateien löschen, indem man die ersten Buchstaben des Dateinamen eingibt, die keine Sonderzeichen sind, und dann mit der Tabulatortaste den Rest ergänzen lässt

Alternativ kann man auch ein * nach den ersten Buchstaben eingeben, dann werden alle Dateien gelöscht, deren Namen mit diesen Buchstaben anfangen

rm bla*

... löscht z.B. bla.txt aber auch "bla bla.txt" (mit Leerzeichen im Namen)

Beginnt ein Dateiname mit einem Sonderzeichen wie z.B. einem Bindestrich, dann kann man auch ein ./ davorsetzen

rm ./-bla.txt

... löscht die Datei -bla.txt

Wenn Umlaute im Dateinamen das Problem sind, kann es sich um ein Kodierungsproblem handeln:

http://www.heise.de/ct/hotline/Linux-vermatscht-Umlaute-326142.html


Zum Formatieren - da gibt es im Ubuntu-Wiki eine Übersicht:

https://wiki.ubuntuusers.de/Formatieren/

Für die Desktop-Umgebungen Gnome und KDE sind dort eigene eigene grafische Programme aufgeführt, die in der Handhabung wohl etwas einfacher sind.

Für die Konsole gibt es mkfs.ext3 oder, wenn der Stick auch unter Windows lesbar sein soll, mkfs.vfat

Wichtig ist in allen Fällen, dass man das richtige Device auswählt, also dass man z.B. nicht aus Versehen die Festplatte statt des Sticks formatiert :)

Mit "df -h" kann man sich die eingehangenen Datenträger anzeigen lassen. Zum Formatieren muss man einen Datenträger aushängen

16.04.2016 13:25 | geändert: 16.04.2016 13:34

3 Ranma (Gast)

Zum Formatieren muss man einen Datenträger aushängen

Darauf muß man erstmal kommen... Er muß sogar ausgehängt, aber nicht ausgeworfen sein. Es war mir nichtmal bewußt, daß es da einen Unterschied gibt. Finde ich den Speicherstift dann noch unter /media oder wo?

Windows bietet zum formatieren nur die Optionen exFAT und NTFS. Dabei scheint exFAT windowsspezifisch zu sein. Die anderen FAT-Dateisysteme haben alle eine Größenbegrenzung, also sollte ich besser auf NTFS formatieren? Das habe ich zwar unter Windows gemacht, aber seitdem ist der Speicherstift sehr viel langsamer. Überall lesbar würde ich vorziehen, aber der Speicherstift faßt 64 GB. Sollte er zumindest. Welches Dateisystem paßt dann?

Werden Fehlermeldungen ausgegeben, wenn du den Systemmonitor in der Konsole startest?

Das grafische Programm da starten oder einfach top ausführen? Wie oder ob ich das grafische Programm da starten kann, das weiß ich nicht. top funktioniert ganz normal.
Ranma

17.04.2016 01:43

4 Jörg Kruse

Zitat von Ranma
Zum Formatieren muss man einen Datenträger aushängen

Darauf muß man erstmal kommen... Er muß sogar ausgehängt, aber nicht ausgeworfen sein. Es war mir nichtmal bewußt, daß es da einen Unterschied gibt. Finde ich den Speicherstift dann noch unter /media oder wo?

Die Datenträger / Gerätedateien werden unterhalb von /dev verwaltet.

Wenn der Stick eingehangen ist, zeigt "df -h" den Pfad in der ersten Spalte an. Mit "fdisk -l" (als root) kannst du dir alle Datenträger anzeigen lassen (auch die ausgehangenen)

Windows bietet zum formatieren nur die Optionen exFAT und NTFS. Dabei scheint exFAT windowsspezifisch zu sein. Die anderen FAT-Dateisysteme haben alle eine Größenbegrenzung, also sollte ich besser auf NTFS formatieren? Das habe ich zwar unter Windows gemacht, aber seitdem ist der Speicherstift sehr viel langsamer. Überall lesbar würde ich vorziehen, aber der Speicherstift faßt 64 GB. Sollte er zumindest. Welches Dateisystem paßt dann?

Für exFAT gibt es einen Linux-Treiber exfat-fuse bzw. fuse-exfat. Diesen solltest du über den Paketmanager deiner Linux-Distribution installieren können.

19.04.2016 09:38 | geändert: 19.04.2016 09:42

6 Ranma (Gast)

Der Speicherstift hatte mal einwandfrei funktioniert, also ist exFAT nicht das, was ich suche. Inzwischen habe ich ihn mit vfat formatiert und jetzt funktioniert er wieder so schnell wie vorher. Die Größe scheint kein Problem gewesen zu sein.

Erst wollte mein OpenSUSE nicht mitmachen. Die Befehle, als root eingegeben, führten immer zu der Meldung, daß der Befehl unbekannt wäre. Nicht als root führten die Befehle jedoch zu der Meldung, daß man sie als root eingeben müsse, weil sie in einem bestimmtem Pfad liegen. Als root und mit Pfadangabe ging es schließlich. Die Formatierung war ruckzuck durchgeführt. Ich kann mich nur darüber wundern, daß Windows sich dafür immer ungefähr eine Stunde Zeit läßt.

Danach stellte mich mount vor ein Rätsel, weil die beiden alten Bezeichnungen (unter /dev und unter /media) beide nicht funktionierten. Aber da half der grafische Dateimanager weiter, der mit nur einem Klick einhängen kann.

Dann mußte ich noch feststellen, daß der Formatierungsprozeß den Namen des Datenträgers auf eine Nummer geändert hat. Ich versuchte, den Datenträger wieder umzubennen. Aber keiner der Versuche funktionierte. Das ist eigentlich nicht schlimm. Aber Windows kann Speicherstifte umbenennen, also sollten Linux-Betriebssysteme das auch können und es schneller und besser hinbekommen. Nur wie geht das?
Ranma

22.04.2016 00:37

8 Ranma (Gast)

Mit der Anleitung klappte es sofort wie am Schnürchen. Ganz ungewohnt für mich.
Ranma

25.04.2016 02:04

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