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Führerschein-Neuling

1 Rudy

Hallo!

Ja, ich weiß, ich bin schon verhältnismäßig reif für den Führerschein, aber ich brauchte ihn noch nie wirklich - ich habe immer die Freunde fahren lassen *g. Auf Drängen meines Vorgesetzten habe ich vor etwas über einen Monat damit begonnen und bin nun mittendrin.

Der Grund, warum ich das hier schreibe, ist, dass ich gerne von euch ein paar Erfahrungen hören möchte, die ihr während eurer Anfangszeit gemacht habt, um daraus lernen zu können. Besonders bezüglich des praktischen Teils, vor dem ich mehr Respekt habe, als vor der theoretischen Prüfung, die mich am 19. erwartet.

Ich hatte bisher nur eine Fahrstunde mit dem Fahrlehrer, dafür viele Stunden mit meinem Schwager - die Fahrstunde mit dem Lehrer war der pure Stress, er ist zwar nett, aber gleichwohl streng (er wäre ein schlechter Lehrer, würde es sich umgekehrt verhalten).

Habt ihr Tips für mich, wie ich den Stress besser bewältigen kann? Habt ihr selbst Fehler gemacht, aus denen ihr besonders gelernt habt?

Danke,
Rudy

11.03.2007 18:41

2 Gustafsson

Oh je Rudy ;-) das kann ich nachfühlen, ich hab erst im letzten Jahr mit 38 meinen Lappen gemacht. Zwar hatte ich schon mit 16/18 alle Motorrad-Klassen und zudem ab 1994 einen australischen Führerschein, aber der wurde hier nicht anerkannt, weil ich die 180 Tage Regel nicht nachweisen konnte/wollte - aus gutem Grund ;-)

Wie dem auch sei, ich bin ja all die Jahre Motorrad gefahren (Eisenschwein) und in Australien auch die ganze Zeit Auto, daher hatte ich hier keinerlei Probleme mit dem fahren selbst, was mir aber gewaltig auf den Zeiger geht ist das rücksichtslose Verhalten und das zu schnelle fahren vieler deutscher Autofahrer. Damit habe ich echt ein Problem. Wenn ich fahre will ich auch was sehen und nicht mit 260 die Autobahn im Tieflug erleben, wenn ich das wollte hätte ich ein Pilotenschein gemacht und würde Cessna fliegen.

Tipps, welche Tipps gibt man denn? Keine Ahnung, ich denke mal Du bist ja auch nicht mehr der jüngste daher wird es Dir erfahrungsgemäß schwerer fallen, wie mir auch, ab einem gewissen Alter schaut man an einer Kreuzung zweimal, dreimal bevor man fährt und das auch obwohl man Grün hat. Jugendliche machen das nicht, die sind unbekümmerter, die geben einfach Gas und durch.

Wenn Du nicht unnötig viel Geld ausgeben willst, dann geh auf den Verkehrsübungsplatz und übe, übe, übe. Anfahren am Berg, wird in Prüfungen immer gerne genommen, auch das rückwärts einparken, bevorzugt in enge Parklücken.

Die Bedeutungen der Verkehrszeichen müssen absolut sicher sitzen, als Fahranfänger hast Du im dichten Verkehr keine Zeit mehr darüber nachzudenken, welches Schild jetzt was bedeutet.

Ein strenger Fahrlehrer ist das beste was einem passieren kann, das ist schon die halbe Miete, der quatscht nicht viel und bei denen ist auch nicht immer alles cool - von so einem bekommt man direkt Feuer und das ist auch gut so. Denen ist es nicht egal ob man die Prüfung schafft, die wollen das man sie schafft.

Ach und noch was - Stress hat man nicht, den macht man sich selbst ;-) je mehr Du darüber nachgrübelst umso schlimmer wird es.

Eventuell ist autogenes Training etwas für Dich? Ansonsten, wie gesagt üben und nochmals üben, bis das alles sitzt wie im Schlaf.


gruß uwe

11.03.2007 19:48

3 Rudy

Danke Uwe für die beruhigenden Worte - das dicke Eisenschwein will ich auch fahren, ich habe mich für B und A3 angemeldet. Da ich seit ich 14 bin Motorrad fahre und damit keine Probleme habe, sehe ich jener Prüfung mit Gelassenheit entgegen.

Der jüngste bin ich nicht mehr, bin eben 26 geworden, mein Fahrlehrer allerdings schätzte mich auf 20 und meinte, ich wolle den A2 machen ;) Vielleicht wollte er auch nur nett sein, kA ^^

Dass er nicht viel quatscht, stimmt nicht so ganz - er plappert die ganze Zeit und legt mich rein, z.B. beim rückwärts ausfahren meinte er 'sieh nach hinten, immer nach hinten sehen' und plötzlich drückte er seine Bremse, um mir zu zeigen, dass ich mit der Schnauze nur mehr wenige Zentimeter von einem geparkten Wagen wegstand. Oder er sagt ständig ich soll mehr rechts bleiben, lässt mich auch schon mal bei vollem Verkehr zehn mal im Kreisverkehr fahren, damit ich weit außen bleibe, stehen Autos und ich fahre wieder schön rechts, reißt er mir den Lenker rum und predigt 'Abstand halten'. Hart aber fair.

Einen Verkehrsübungsplatz gibt es bei uns nicht. Ich wohne nicht in einer Großstadt, unser Verkehrsübungsplatz heißt 'Industriezone' ^^

Die Verkehrszeichen kann ich mittlerweile fast alle im Schlaf. Bei 3000 Quizfragen, von denen ich kaum ein Drittel bisher durchhabe, wäre das das mindeste. Wie gesagt, ich habe mehr Respekt vor dem Fahren selbst, ich wills ja allen recht machen ;)

Stress hat man nicht, den macht man sich selbst ;-) je mehr Du darüber nachgrübelst umso schlimmer wird es.
Wie recht Du hast, danke für die Aufmunterung.

Edit: schrieb ich "links"? Ich meinte "rechts" ;))

11.03.2007 20:04 | geändert: 11.03.2007 20:10

4 Christian

Der jüngste bin ich nicht mehr, bin eben 26 geworden
Du zählst definitiv zu der jungen, unerfahrenen, noch grün hinter den Ohren-Fraktion. Wenn Du Dich schon als Alt bezeichnest, was bleibt dann für mich übrig??

Betreffend Führerschein.... Ich würde die Stunden mit dem Schwager runterfahren und mehr mit dem Fahrlehrer machen. Die bringen nicht nur Tips rüber wie, sondern auch was die Prüfer gerne haben. Nicht unwichtig! Wenn Du da Prüfer A eine Curywurst offerierst statt einem Dürüm kann das schon schief gehen ;)

Im Ernst, ich empfehle Dir dringend noch ein paar Fahrstunden mit dem Fahrlehrer. Das kann Dir auch helfen, den Stress abzubauen.

Gruss
Christian

---- nix Signatur

12.03.2007 08:23

5 Rudy

Wenn Du Dich schon als Alt bezeichnest, was bleibt dann für mich übrig??
Hey, ich sagte verhältnismäßig reif für den Führerschein - ich meine nicht, dass ich mich generell alt fühle ^^. Das wäre ja noch schöner.

Im Ernst, ich empfehle Dir dringend noch ein paar Fahrstunden mit dem Fahrlehrer.
Ja, das ist schon klar - leider bekam ich bisher nur den Termin für eine Stunde, weil sonst alles voll war. Die nächste ist erst nach der Theorie nächste Woche. Ich tue was ich kann, um alle Stunden zu bekommen, die mir zustehen, bevor ich zur praktischen Prüfung antreten muss.

Das kann Dir auch helfen, den Stress abzubauen.
Das hoffe ich, Danke :)

12.03.2007 19:06

6 Gustafsson

Moin Rudy, wie siehts es aus mit dem Lappen, noch zielstrebig bei der Sache?

gruß uwe

14.03.2007 17:14

7 Rudy

Selbstverfreilich, ich bin fleißig am quizen. Schließlich soll am Montag nichts in die Hose gehen. Aber selbst wenn ich bei manchen Fragestellungen fast keine Ahnung habe überschreite ich die Toleranz-Fehlerquote nicht. Viel ist purer Hausverstand und die Art der Fragestellung verrät oft bereits die Antwort (ich liebe es, nach Mustern zu suchen ;))

Das Wochenende ist sowieso noch dem Lernen vorbehalten - so schwierig ist die Theorie bis auf die ganzen Parkregeln und den Führerscheinentzug-Fällen nicht.

Danach wirds allerdings auch nicht ruhiger, denn wie mein Fahrlehrer sagte, stellt der Prüfer während der Praktischen auch theoretische Fragen. Als wenn das Fahren nicht schon genug wäre ;)

14.03.2007 21:28

8 Gustafsson

Moin Rudy,

der Prüfer stellt während der Praktischen auch theoretische Fragen? Bei mir nicht, eventuell lag es daran, das mein Prüfer vom selben "Stamm" ist wie ich (Anhaltiener) ganz in der Nähe meiner Heimatstadt geboren und aufgewachsen und auch aus der ehemaligen SBZ geflohen ist. Wir hatten also bei der Fahrprüfung ein gänzlich anderes Thema über das wir sprachen ;-) Seltsam, das ich unter all den Prüfern des TÜV genau auf den getroffen bin, woran mag das wohl gelegen haben... ;-)

Die Theorie hab ich am Computer absolviert und bin sehr gut damit zurechtgekommen = 0 Fehler.

Hier in NRW (ob das in anderen Bundesländern auch so ist weiß ich nicht) kann man ja auch eine mündliche theoretische machen, oder in anderen Sprachen, da gibts dann türkische, polnische, russische usw. Fragebögen. Mündlich wäre bei mir aber nicht gegangen, weil ich mich bei einigen Fragen mit meinem Fahrlehrer immer bis aufs Blut gestritten habe.

So zum Beispiel die Frage: Wenn man auf einem Fußgängerüberweg zum stehen kommt, muß man diesen frei machen. Erlaubte und geforderte Antwort ist in diesem Falle auch das Rückwärtsfahren auf dem Fußgängerüberweg.

Das jedoch, ist eine der dümmsten Antworten in diesem Fragenkatalog. Ich fahre zur Zeit einen Opel Zafira, also ein relativ hohes Auto, wenn man mit dem zurücksetzt und das noch auf einem Fußgängerüberweg kann man ab einem bestimmten Abstand ein kleines Kind einfach nicht mehr sehen. Ergo wenn ich schon auf einem Fußgängerüberweg zum stehen komme, was grundsätzlich zu vermeiden ist, dann bleibe ich dort auch stehen und fahre wenn überhaupt dann nur nach vorne weg. Ende aus Applaus.

Solche Diskussionen wären aber bei einer mündlichen Prüfung auf nicht viel Gegenliebe beim Prüfer gestoßen ;-)

Überhaupt haben wir uns eigentlich bei jeder Fahrt im Auto gezankt, da ich kein großer Freund des schnellen Fahrens bin, das hat ihn fast in den Wahnsinn getrieben. Da er ja bei mir um die Ecke wohnt, sozusagen, treffe ich ihn ab und zu auf der Strasse, dann fahre ich immer betont langsam, er fängt jedesmal direkt an zu toben im Auto, wie ein wilder Stier, herrlich. Aber trotzdem hatten wir viel Spaß, wir sind beide Geschäftsmänner und von daher haben wir uns natürlich immer mit dem nötigen Respekt behandelt.

Da fällt mir ein, er wollte von mir immer eine Internetpräsenz erstellt haben - irgendwie haben wir das nach der Prüfung aus dem Auge verloren...

gruß uwe

15.03.2007 09:01

9 Rudy

Wenn man auf einem Fußgängerüberweg zum stehen kommt, muß man diesen frei machen. Erlaubte und geforderte Antwort ist in diesem Falle auch das Rückwärtsfahren auf dem Fußgängerüberweg.
Jo, schon klar. Das gehört zur Kategorie "den Verkehrsfluss nicht behindern". Gleich verhält es sich bei Radfahrerüberwegen. Die Fragen sind eben graue Theorie und decken sich nicht immer mit der Realität - kein System ist perfekt.

Die Regeln sind nicht an Automodelle angepasst (zumindest mit der gleichen Gewichtsklasse *gg). Aber eine Frage, die ich in dem Zusammenhang besonders mag, und die auch diesen Sachverhalt - im Fahralltag, nicht bei der speziellen Frage - beantworten könnte:

Um den Verkehr nicht zu gefährden oder behindern, muss man
[R] seine Fahrweise dem Fahrzeug, der Straßencharakteristik und der Verkehrslage anpassen
[F] sich nur strikt an die Höchstgeschwindigkeitsbegrenzung halten
[R] nicht nur die Rechtsvorschriften befolgen, sondern auch mit gesundem Menschenverstand fahren

Leider kenne ich keinen Prüfer, aber ich werde ihn schon sicher durch die Gegend kutschieren, ohne dass er/sie in das Reißbrett beißen muss, um nicht zu schreien ;)

15.03.2007 22:16

10 Rudy

Schließlich soll am Montag nichts in die Hose gehen.

Übrigens... ich habe bestanden. Bestanden!! Jaaa!!

19.03.2007 16:20